Konica FT-1 silber

Konica FT-1 silber

Konica FT-1 schwarz

Konica FT-1 schwarz

Die FT-1, 1983 auf den Markt gebracht, war das letzte bei Konica selbst gebaute Spiegelreflexmodell. Die etwas später eingeführte, vollmechanische interner LinkTC-X wurde bei Cosina im Auftrag von Konica gebaut.

Die FT-1 ist eine Weiterentwicklung und Verbesserung der seit 1979 gebauten interner LinkFS-1. Wie diese hat sie einen eingebauten Motor und ist vollelektronisch gesteuert, es wurden aber einige Schwachstellen der FS-1 behoben, insbesondere ist die Elektronik der FT-1 nicht mehr so störanfällig wie bei den früheren Serien der FS-1. Die wichtigsten nach untenÄnderungen gegenüber dem Vorgängermodell sind unten zusammengefasst.

Die Bedienung ist ähnlich wie beim Vorgänger. Gegenüber der FS-1 wurde jedoch zusätzlich noch eine Möglichkeit zur Belichtungskorrektur im Automatikbetrieb von +/-2 Lichtwerten geschaffen. Außerdem wurde die Möglichkeit der Messwertspeicherung wieder aufgenommen, die bereits aus den mechanischen Konica-Gehäusen bekannt ist und bei den früheren elektronischen Modellen fallengelassen wurde.

Bei der FT-1 wird, anders als beim Vorgänger, über einen vom Auslöseknopf getrennten Schalter festgelegt, ob die Kamera im Einzelbild- oder Serienbildmodus arbeitet. Versehentliche Serienbelichtungen sind damit fast ausgeschlossen.

Der Selbstauslöser ist bei der FT-1 von der Kameravorderseite auf die Oberseite, neben das Verschlusszeiten-Einstellrad gewandert, die blinkende Restzeit-Anzeige befindet sich aber nach wie vor auf der Vorderseite.

Das Verschlusszeiten-Einstellrad ist hat keinen Anschlag, es kann in jeder Richtung endlos weitergedreht werden. Von B auf 1/1000 s ist es nur ein Rastpunkt. Auslöser und Selbstauslöser sind keine mechanischen Knöpfe, sondern elektrische Taster, der Auslöser benötigt nur eine sanfte Berührung fast ohne Druck, so dass die Verwackelungsgefahr äußerst gering ist. Dadurch kann auch an einer FT-1 – wie bei allen elektronischen Konicas – kein normaler Drahtauslöser verwendet werden. Hierfür ist ein elektrischer Fernauslöser aus dem Konica-Zubehör notwendig, der in den Anschluss auf der rechten Seite des Kameras eingeschraubt wird (von vorne gesehen).

Im Sucher der FT-1 hat sich gegenüber der FS-1 nichts geändert. Er ist sehr hell und klar, die Mattscheibe ist ausgestattet mit Schnittbildentfernungsmesser und Mikroprismenring. Die Anzeige der Blendenwerte geschieht über Leuchtdioden am linken Rand des Sucherbildes. Auch wenn die LEDs nur ganze Blendenstufen anzeigen können, der Belichtungsmesser verarbeitet auch Zwischenwerte und die Kamera stellt diese Zwischenwerte im Automatikbetrieb auch korrekt am Objektiv ein. Alle Warnanzeigen für Über- oder Unterbelichtung, leere Batterie, manuelle Belichtungssteuerung usw. funktionieren ebenfalls über Leuchtdioden.

Die FT-1 hat einen anderen Belichtungsmesser als Ihre Vorgänger, der jetzt mit einer Silicon Pin Photo Diode-Zelle (SPD) arbeitet. Der gekuppelte Bereich ist etwas kleiner als bei der FS-1 und beginnt erst bei einem Lichtwert von 0,7 (gegenüber LW 0 bei der FS-1). Wie die anderen Kameras der »F«-Serie kann auch die FT-1 eine kleinste Blende 22 im Automatikbetrieb einstellen.

Die FT-1 verfügt über die gleiche Blitzsteuerung wie die interner LinkFS-1, interner LinkFC-1 und interner LinkFP-1. Bei Verwendung des Systemblitzes Konica X-24 stellt sich die Kamera automatisch auf eine Belichtungszeit von 1/100 s und auf die am Blitz eingestellte Blende ein – je nach Stellung des Schalters am Blitzgerät entweder auf Blende 5,6 oder 11. Die Belichtung wird über einen Thyristor am Blitzgerät gesteuert, der das Blitzgerät nach Auftreffen der für korrekte Belichtung benötigten Lichtmenge abschaltet. Nach dem Auslösen geht die Kamera automatisch in den Normalbetrieb, bis das Blitzgerät meldet, dass es wieder bereit ist, danach wird die Belichtungssteuerung der Kamera wieder vom Blitzgerät übernommen. Damals war diese Lösung fortschrittlich, aber für anspruchsvolle Blitzaufgaben ist sie nicht brauchbar. Hier ist man mit manueller Blitzsteuerung (ohne Konica-Systemblitz jederzeit möglich) besser bedient, da man doch deutlich mehr Einflussmöglichkeiten auf das Ergebnis hat. Für korrekt belichtete Schnappschüsse auf der Familienfeier reicht die Blitzsteuerung der FT-1 aber allemal. Ein gravierender Nachteil des X-24 auf einer FT-1 ist aber, dass der Blitz zu nahe an der optischen Achse des Objektivs sitzt – dadurch gibt es auf vielen Fotos rote Augen.

Die FT-1 hat das gleiche geniale Filmeinlegesystem wie die FS-1. Patrone in die Kamera einlegen, Filmlasche herausziehen bis auf die andere Seite, Rückwand schließen – fertig. Die Kamera greift automatisch den Filmanfang und spult vor bis zum ersten Bild. Einfach und schnell, ganz ohne lästiges Gefummel. Das System ist praktisch narrensicher, um den Film falsch einzulegen, muss man schon absichtlich was falsch machen. Dieses System war seinerzeit einmalig.

Die Rückwand der FT-1 ist austauschbar – allerdings gab es keine anderen Rückwände als Zubehör, soweit ich nachvollziehen kann.

Die FT-1 war in Chrom oder Schwarz erhältlich.

Die Stromversorgung der FT-1 wird von vier handelsüblichen AAA- oder AA-Alkali- oder Manganbatterien übernommen, die problemlos überall erhältlich und recht günstig sind. Die Ausführung für AA-Batterien (größeres Batteriefach) ist seltener. Nach Konica-Angaben reicht ein Satz AAA-Alkalibatterien für ca. 20 Filme mit je 36 Aufnahmen, ein Satz AA-Alkalibatterien für ca. 40 Filme. Das interner LinkAA-Batteriefach für die FT-1 gab es von Konica auch als Zubehör. Ohne Batterie macht eine FT-1 aber überhaupt nichts mehr, bei Batterieversagen kann nicht mehr fotografiert werden. Also immer daran denken, ein Paket frische Batterien einzustecken!

Ebensowenig sollte man vergessen, die Batterien bei Nichtbenutzung aus der Kamera zu nehmen. Leere AA- oder AAA-Batterien laufen gerne aus, die dadurch entstehende Korrosion an den Kontakten kann zur Unbrauchbarkeit der Kamera führen.

Problematisch kann es bei großer Kälte werden: die Batterien verlieren dann sehr viel an Leistung, bis hin zum Versagen der Kamera. Für dieses Problem gab es von Konica ein pfiffiges Zubehörteil, das interner LinkRemote Battery Pack for FT-1 – über ein längeres Kabel ist ein Batteriefach mit vier AA-Batterien von der Kamera entkoppelt und kann in eine warme Innentasche der Jacke gesteckt werden.

Die Elektronik der FT-1 ist, anders als die früheren Versionen der FS-1, nicht besonders anfällig. Allerdings wird die Reparatur, falls mal was kaputt gehen sollte, zunehmend schwieriger, da neue Teile nicht mehr von Konica zu beziehen sind. Bis ca. 2002 hat Konica noch Service für die beiden Modelle FT-1 und interner LinkTC-X geleistet, mittlerweile wurde aber auch dieser Service eingestellt.

Soweit mir bekannt, gibt es zwei unterschiedliche Ausführungen der Elektronik in der FT-1. Diese unterschiedlichen Versionen sind äußerlich nicht zu unterscheiden, man kann sie aber am Verhalten beim Filmeinlegen auseinanderhalten: Die frühere Version fängt nach dem Schließen der Rückwand sofort an, vorzuspulen, die spätere und nochmals verbesserte Variante hat eine Verzögerung von ca 1 Sekunde, bevor sie mit dem Vorspulen anfängt (die Kamera muss hierfür eingeschaltet sein).

Die Elektronik der FT-1 ist besser gesichert als bei der FS-1, trotzdem wird immer wieder vor der Verwendung von wiederaufladbaren Akkus gewarnt, besonders vor Nickel-Cadmium- (NiCd-) Akkus! Sie können unter Umständen durch etwas abweichende Spannung und dadurch auftretende stärkere Ströme zur Zerstörung der Kameraelektronik führen! Dies gilt für alle FT-1, unabhängig von der Version.

Es gibt eine sehr seltene Version FT-1 Pro Half, die für das halbe Bildformat (24 x 18 mm) umgebaut ist. Diese extrem seltene Variante wurde nicht frei verkauft, sondern wurde als Geschenk für wichtige Kunden oder besonders erfolgreiche Verkäufer von Konica ausgegeben. Soweit mir bekannt, gibt es nur verchromte Exemplare dieser Variante, keine schwarzen.

Die FT-1 wurde von Konica bis zur Einstellung des Baus von Spiegelreflexkameras im Jahre 1987 gebaut.

Eine Warnung:

Die Kupplung für die Übertragung der Blendenwerte ist an den elektronischen Kameras der »F«-Serie (interner LinkFS-1, interner LinkFC-1, interner LinkFP-1 und interner LinkFT-1) anders gebaut, die mechanisch beanspruchten Teile sind schwächer ausgelegt als an den mechanischen Kameras der »Autoreflex«-Serie. Dies kann nach einer immer wieder zu hörenden Aussage in Verbindung mit den Adaptall-2-Anschlüssen von externer LinkTamron-Objektiven zu starker Abnutzung der Teile an der Kamera führen und kann den Blendenübertragungsmechanismus der Kamera auf Dauer zerstören.

Grund für die übermäßige Abnutzung ist wohl die kräftige Federspannung der Tamron-Adapter, der neuere Anschluss der »F«-Serie wird dadurch übermäßig beansprucht. Vermutlich wurde das Problem erst offensichtlich, nachdem Konica den Bau der Spiegelreflexkameras eingestellt hatte, auf jeden Fall hat Tamron die Adaptall-2-Anschlüsse nicht mehr abgeändert.

Bei gelegentlicher Nutzung von Tamron Adaptall-2-Adaptern an den Kameras der »F«-Serie passiert meistens nichts - ich selbst habe früher etliche Fotos mit meiner FS-1 und Tamron-Adaptall-2-Objektiven gemacht ohne dass Schäden aufgetreten sind. Bei häufigem Gebrauch können aber auf längere Sicht Schäden an der Kamera auftreten.

An allen mechanischen Konica-Spiegelreflexkameras können die Tamron Adaptall-2-Anschlüsse bedenkenlos verwendet werden.

Änderungen gegenüber dem Vorgängermodell FS-1:

Die FT-1 hat einen anderen Belichtungsmesser mit anderen Messzellen und eine andere Elektronik als die FS-1. Bedeutendste Veränderungen in der Bedienung sind die Möglichkeit zur Belichtungskorrektur, sowie die Möglichkeit zur Messwertspeicherung. Darüber hinaus haben sich der Selbstauslöser (oben statt vorne), die Position des An/Aus-Schalters (am Verschlusszeiten-Einstellrad) und die Position der Filmempfindlichkeitseinstellung (um die Rückspulkurbel) geändert. Für Einzelbild- bzw. Serienbildfunktion des eingebauten Motors ist ein separater Schalter vorhanden. Der Motor der FT-1 ist schneller als beim Vorgänger.

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